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Und tschüss...

Am Montag den 17. Februar wurde die Mariposa auf der Webseite von Lighthouse Yachting angeboten. Am Dienstag kam dann Mike von Lighthouse Yachting mit einem ersten Interessenten bei uns vorbei. Sie hatten zuvor zusammen eine Leopard 40 angeschaut und der Interessent war erstaunt, dass er für wenig mehr ein neueres, grosszügigeres Schiff bekommen konnte. Am nächsten Tag meldete sich ein Interessent, der gleich eine Anzahlung machen wollte, aber wir müssten ihm bis am nächsten Abend Bescheid geben. Nun kam unser erster Interessent in Zugzwang und so konnten wir mit ihm am Donnerstag einen Vorvertrag unterzeichnen. Wir waren erfreut, dass sich der erste Interessent für einen Kauf entschieden hatte, denn wir sahen, dass ihm und seiner Frau das Schiff sehr gut gefiel. Nun hatten wir viel Arbeit. Wir mussten alles ausräumen und putzen. Es ist erstaunlich was alles in so ein Schiff passt. Am Montag den 2. März war der Termin mit dem Experten, der das Schiff begutachten musste. Wir fuhren unter Segel und Motor in den Nord Sound in Antigua. Dort ist eine grosse Werft wo man das Schiff aus dem Wasser nehmen kann. Wir kamen pünktlich um 11.30 an und das Schiff wurde mit dem Travel Lift aus dem Wasser genommen. Der Experte untersuchte den Rumpf auf Schäden, Feuchtigkeit im Laminat und vieles mehr. Der neue Eigner wollte Mariposa gleich dort stehen lassen, da er das Schiff während der Hurrikan Zeit nicht nutzen will. Unsere Bedingung war, dass wir einen unterschriebenen Vertrag bekamen und waren dann bereit das Schiff dort abzustellen. Der Experte konnte keine grossen Mängel am Schiff feststellen und so unterschrieben wir den Kaufvertrag. Mariposa wurde an Land abgestellt. Wir wollten das Schiff eigentlich erst nächstes Jahr verkaufen und wir waren selber ein wenig überrascht wie schnell es weg war. Wir hatten mit dem neuen Eigner vereinbart, dass wir am nächsten Tag mit ihm wieder zum Schiff fuhren, um ihm alles zu erklären. Es wurde ein strenger Tag. Es ist erstaunlich wie viel Technik in so einem Schiff ist, und wie viel es zu erklären gab. Auch hatten wir die Motoren und den Generator mit Süsswasser gespült. Gary der neue Eigner hatte alles mit seinem iPad gefilmt und kommentiert. Am Abend fuhren wir auf den holprigen Strassen wieder zurück nach Jolly Harbour. Zum Glück hatten wir die Navigation von Google Maps, sonst wäre es schwer den Weg zu finden, den Strassen Beschilderungen sind dort gänzlich unbekannt. Wir hatten bereits am Samstag für eine Woche einen Bungalow in Jolly Harbour gemietet. Da er am Wasser liegt, konnten wir all unser Gepäck und unsere Vorräte mit dem Beiboot dorthin verfrachten. Da wir im Flugzeug nur 23 kg Gepäck pro Person mitnehmen konnten hatten wir alles was wir mitnehmen wollten in der Gästekabine aufgeschichtet. Natürlich war der Haufen so gross, dass wir das Doppelte an Gepäck bräuchten. So wurde immer wieder neu sortiert und umgeschichtet, bis wir auf die 23 kg kamen. Es war nicht mehr viel. All unsere Vorräte hatten wir vorher schon verschenkt.

Nun am Montagabend zogen wir dort ein. Es war schon ein wenig komisch, das Bett schaukelte nicht mehr, und wir mussten auch keine Luken mehr schliessen, wenn es regnete. Schon auf dem Schiff in der Werft, hatte Trudi unsere Heimflüge gebucht, und so hatten wir noch zwei gemütliche Tage in Jolly Harbour. Es gab noch Papiere zu unterschreiben und wir mussten noch unsere Identität bei einem Notar beglaubigen lassen. Auch mussten wir mit dem Zoll und der Emigration alles in Ordnung bringen, uns so gingen die zwei Tage schnell vorbei. Am Freitag um halb sieben stand das Taxi vor unserem Bungalow und wir fuhren zum Flughafen. Wir konnten unseren Condor Flug so umbuchen, dass wir erst in Barbados zusteigen konnten und nicht in Grenada einsteigen mussten. Einen Flug nach Barbados zu bekommen ist viel einfacher als einer nach Grenada. So waren wir bereits um halb elf in Barbados und hingen am Flughafen rum, bis wir endlich am Nachmittag um vier unser Gepäck aufgeben konnten. Um sieben Uhr starteten wir Richtung Frankfurt. Erstaunlicherweise gab es auf den Flughäfen in Antigua, wie auch in Barbados alle 50 Meter einen Desinfektionsautomaten mit dem man sich die Hände desinfizieren konnte obwohl in der Karibik noch keine Ansteckungen gemeldet waren. In Frankfurt gab es nicht einen einzigen. Am Samstagnachmittag waren wir wieder zu Hause.

Wir waren froh, dass der Verkauf der Mariposa so gut und schnell vorüber war. Es wäre schwierig gewesen wieder nach Grenada zu fahren und im Herbst das Schiff wieder seetüchtig zu machen und wieder zurück nach Antigua zu segeln. Zu allem Übel konnte man wegen Corona bald kaum mehr in ein anderes Land einreisen. Wir wären wahrscheinlich irgendwo hängen geblieben denn schon bald war es unmöglich in Grenada einzureisen und das Schiff aus dem Wasser zu nehmen. Anfangs hatten wir uns auch überlegt, das Schiff per Deckfracht ins Mittelmeer bringen zu lassen, aber das ist mit ca. 25‘000.00 $ für einen Katamaran recht teuer.

Als wir wieder zu Hause waren hatte der neue Eigner uns gefragt, ober er sich mit der Bezahlung noch etwas Zeit lassen könnte, da der Wechselkurs des Pfundes zum Dollar massiv eingebrochen war. Wir einigten uns und so mussten wir noch etwas zu warten bis das Geschäft wirklich abgeschlossen war.

Nun ist aber alles erledigt und Gary und Lucy von Schottland sind die neuen Besitzer der Mariposa.

Es war eine schöne Zeit mit Mariposa. Die Törns im Mittelmeer waren herrlich und auch die Atlantiküberquerung war ein faszinierendes Abenteuer. Wir lebten im Ganzen gut zwei Jahre auf dem Schiff und hatten in dieser Zeit über 9000 Seemeilen zurückgelegt, das sind etwa 17‘000 km. Wir segelten in der Karibik zwischen Grenada und den Virgin Islands an fast allen Inseln vorbei und hatten in vielen schönen Buchten geankert. In Marinas waren wir während der ganzen Zeit nur ein paar Tage. Nun suchen wir wieder neue Herausforderungen. Wir werden sicher wieder mal eine Yacht irgendwo auf der Welt chartern und wir werden wieder vermehrt tauchen gehen und es gibt ja noch so vieles das man unternehmen kann.


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