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Von Lanzarote nach Teneriffa

Ich hatte viel Arbeit in der Marina Rubicon. Das SSB Funkgerät musste eingebaut werden, dem Generator musste Leben eingehaucht werden. Ich hatte den Generator bereits in Südfrankreich eingebaut und alles angeschlossen und wollte ihn mit Hilfe eines Experten in Betrieb nehmen, aber schlussendlich nach einigen Verschiebungen kamen wir nicht mehr dazu, da wir Südfrankreich verliessen. In der Marina Rubicon ist auch ein Betrieb der sich um Motoren kümmert und ich hatte dort einen Mechaniker zur Unterstützung angefordert. Die Chefin, eine resolute Holländerin ist mit ihm vorbeigekommen und hatte die Übersetzung übernommen, denn er sprach nur spanisch. Von anderen Segler hatte ich bereits erfahren, dass er sehr kompetent sein. Ich hatte ihm dann den ganzen Einbau erklärt. Als ich ihm gesagt habe, dass ich den Impeller der Seewasserpumpe entfernt habe und dafür eine externe elektrische Pumpe laut Anweisungen von Fischer-Panda eingebaut habe, hat er nur den Kopf geschüttelt und gemeint, das geht nie. Leider stand im Prospekt des Generators nicht, dass wenn er 80 cm und mehr über der Wasserlinie eingebaut wird, die Wasserpumpe zu klein dimensioniert ist, es stand auch nicht, dass er keinen Alternator hat um die Batterie zu laden, und so musste ich auch noch ein externes Ladegerät kaufen. Nun wollte ich ihm erklären, dass wir laut Anleitung eine spezielle Prozedur mit der Dieselpumpe fahren müssten, aber er schüttelte nur den Kopf und drückte auf den Startknopf. Nichts. Er drückte nochmals auf den Startknopf und der Generator lief. Alle Temperaturen im grünen Bereich, aus dem Auspuff kam genügend Wasser und er fragte mich nur wo denn eigentlich das Problem sei. Es gab keines, ich hatte einfach nicht geglaubt dass es so einfach geht. Mein Bruder Peter und seine Frau Ruth verbrachten auch zur gleichen Zeit ihre Ferien auf Lanzarote und kamen zweimal zu Besuch. Ich habe sie auch in ihrem Hotel besucht wo wir am Strand von Play Horta sehr guten Fisch gegessen hatten. Ein weiteres Problem war die Wasserentsalzung. Der Wassermacher hatte immer wieder ein wenig Druck verloren und so riet mir der Hersteller die Dichtungen des Gerätes zu ersetzen. Dabei verwiesen sie mich auf Jean-Michel Allion in Puerto Calero der die örtliche Vertretung innehat. Er ist ein Franzose der schon über 20 Jahre auf Lanzarote lebt uns so war die Kommunikation recht einfach. Er hatte die Dichtungen bestellt und die kamen dann endlich nach zwei Wochen. Er hatte mir erklärt, dass er bis Samstagabend eine Yacht fertig zu stellen hätte und so verabredeten wir dass ich den Wassermacher ausbaue und ihn am Sonntagabend vorbei bringe. Als ich ihn abgeliefert hatte, hat er mit erklärt, dass er aber erst am Mittwoch anfangen könnte, da er mit dem anderen Schiff noch nicht fertig wäre. Da wir eigentlich am Mittwoch nach Teneriffa segeln wollten, haben wir die Abreise auf den Donnerstag verschoben. Am Mittwochabend hatte er mich angerufen und gesagt er brauche noch etwa 4 Stunden, aber am Donnerstag hätte er andere Arbeit und er würde uns den Wassermacher nach Teneriffa schicken. Am Donnerstagmorgen nach einer Nacht mit wenig Schlaf hatte ich ihm ein langes Email geschrieben und danach noch telefoniert, und so konnten wir ihn dazu bewegen das Ding bis am Donnerstagabend fertigzustellen. Es braucht schon Nerven mit all diesen ‚mãnana‘ Typen. Je weiter südlicher man kommt umso schlimmer wird es. Die Kerle überschätzen sich meist masslos, aber um 5 Uhr abends hatten wir endlich unseren Wassermacher wieder in den Händen. Ich habe ihn noch am gleichen Abend eingebaut und am Freitagmorgen hat er wieder gutes Süsswasser produziert. Uns fiel ein Stein vom Herzen endlich konnten wir weiter. Um 10 Uhr am Freitag sind wir dann endlich von Lanzarote weg gekommen, denn ab Samstagabend war schlechtes Wetter vorhergesagt. Leider war an diesem Tag nicht viel Wind und erst noch fast von vorne, so dass wir wieder motoren mussten. Wir kamen gut voran und am späteren Nachmittag haben wir einen kleinen Bonito gefangen. An beiden Angeln hatte einer angebissen, aber bis wir den einen im Schiff hatten, konnte sich der zweite wieder befreien. So gab es trotzdem ein sehr gutes Nachtessen. Während der Nacht hatten wir wieder die Wellen von der Seite, aber da sie nicht sehr hoch waren, sind wir trotzdem recht angenehm gereist. Im Morgengrauen haben wir dann die Insel gesehen. Da man in der Marina keinen Diesel bunkern kann, haben wir zuerst den Fischerhafen angelaufen, da es dort eine Tankstelle gibt. Mit vollen Tanks sind wir dann in die Marina Santa Cruz gefahren. Leider legen im nahe gelegenen Hafen viele Kreuzfahrtschiffe und Fähren an, welche mit dem verbrennen von Schweröl die Luft verpesten. Jeden zweiten Tag müssen wir das Schiff von einem schwarzen Belag befreien. Dass wir und auch die Bevölkerung hier, diesen ganzen Dreck einatmen müssen ist ein Skandal, da aber ein Filter die Kreuzfahrt um einige Franken verteuern würde, werden sie nicht eingebaut. Da der Tourismus von den Kreuzfahrschiffen profitiert, wird leider nichts unternommen.

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